Nicht nur für die Umwelt, sondern auch mit hohen Ansprüchen für die Menschen geht der Global Standard durch die Produktionsländer. Für uns in Deutschland, ist vieles Selbstverständlich, doch in anderen Ländern gibt es durchaus katastrophale Zustände, z.B. wenn es um die Ausbeutung von Arbeitskräften angeht.
Alle Prozesse müssen den Kriterien standhalten. Vom Feld bis zum Händler.
Baumwolle muss einige Verarbeitungsprozesse durchlaufen, um irgendwann ein neues Lieblingsstück werden zu können. Baumwolle muss erst entkörnt, gesponnen, gewebt, gefärbt und dann noch genäht werden. Um ein GOTS-Siegel zu erhalten, müssen in all diesen Prozessen gewisse Standards eingehalten werden. Unter anderem gibt es soziale Kriterien, die regelmäßig angekündigt als auch unangekündigt geprüft werden.
Diskriminierung, keine Zwangsarbeit, ist doch klar?
Damit ein Betrieb in der Wertschöpfungskette des Baumwollstoffs zertifiziert wird, müssen unter anderem folgende Faktoren gegeben sein:
Niemand darf zur Arbeit gezwungen werden oder in einer Abhängigkeit zum Arbeitgeber stehen. Auch müssen Arbeiter über ihre Rechte und ihre Bezahlung aufgeklärt sein. Die Arbeitnehmer dürfen Gewerkschaften bilden und über Lohntarife verhandeln. Ähnlich wie in Deutschland, dürfen keine Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen diskriminiert werden z.B. aufgrund von Geschlecht, Herkunft oder Religion. Es muss sichergestellt sein, dass keine Gewalt zum Einsatz kommt oder niemand sexuell belästigt oder anderweitig respektlos behandelt wird.
Kinderarbeit erlaubt im Global Standard?
Jetzt kommt ein Punkt, der etwas verstörend wirken könnte, wenn man nicht im Thema ist, daher einmal vorweg: Kinderarbeit ist nicht richtig. Allerdings Kinderarbeit von jetzt auf gleich zu verbieten, verschlimmert die Lage der Familien vor Ort. Vorerst ist es besser einen Kompromiss zu gehen und die Regeln und Handhabungen in den jeweiligen Länder beachten. So mies es auch klingt: man muss das beste draus machen für die Familien und alles daran setzen den Teufelskreislauf zu durchbrechen. (Leider ist hier viel zu wenige Platz um die Problematik den nötigen Raum zu geben daher schau mal hier, bei UNICEF.) Hier setzt der GOATs an und betont, dass keine Kinderarbeit zum Einsatz kommen sollte und wenn dann nur unter strengen Kriterien. Ich finde es gut, dass Global Standard diesen Punkt zur Aussprache bringt, denn die allermeisten Siegel titulieren diesen Punkt in ihren Zielen erst gar nicht.
Hand aufs Herz
Wie ihr seht, unterstützt ihr die richtige Sache, wenn ihr beim Kauf von Kleidung auf das GOTS-Siegel zu achtet. Leider gibt es in der Fashionbranche viele “Greenwash” Siegel, die sich große Marken ausdenken, um das Bedürfnis nach Nachhaltigkeit zu befriedigen. Im Großen und Ganzen sind diese dann unverbindlich und schlichtweg unnötig und auch längst nicht so umfassend.
Julia